Verhütung2023-09-13T15:08:07+02:00

Individuelle Verhütungsberatung

Die Produktpalette der Verhütungsmittel ist groß. Doch nicht jedes Verhütungsmittel ist für jeden geeignet. Für viele Frauen ist es nicht einfach, die passende Verhütung zu finden. In unserer Praxis können Sie sich zu den verschiedenen Methoden ausführlich beraten lassen.

Wer auf die Einnahme der Pille verzichten möchte, aber einen langfristigen Empfängnisschutz sucht, kann zwischen verschiedenen Modellen einer Spirale oder dem Verhütungsstäbchen (Implanon) wählen. Einige der intrauterinen Verhütungsmittel (Spiralen) ermöglichen eine sichere Verhütung ohne Hormone. Wir informieren Sie und helfen Ihnen bei der Entscheidung.

Wenn Sie an einer Spiraleneinlage interessiert sind, schicken Sie uns am besten eine Nachricht, damit wir die weitere Vorgehensweise direkt klären können.

Spiralen

Gynefix-Kupferkette

Die Gynefix-Kupferkette ist eine Weiterentwicklung der klassischen Spirale und besteht aus einem kleinen biegsamen Kettchen mit 4 – 6 Kupferperlen.

Mehr Infos zur Gynefix-Kupferkette 

Der Kupferperlen-Ball formt sich nach der Einlage in die Gebärmutter von selbst zu einem kugeligen Gebilde.

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Kupferperlen-Ball 

Die klassische Kupferspirale besteht aus einem kleinen T- oder ankerförmigen Plastikkörper, der mit einem feinen Kupferdraht umwickelt ist.

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Goldspirale – Gold-T – Gold-T mini

Die Goldspirale gleicht äußerlich dem herkömmlichen Kupfer-T, hat aber einen Kern aus reinem Gold im Inneren der Kupferdraht-Wicklung.

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Hormonspiralen:
Mirena, Kyleena und Jaydess

Die Hormonspiralen enthalten das Hormon Gestagen und verbinden damit die Wirkung der Spirale mit der der Minipille.

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Implanon – Verhütungsstäbchen

Beim Implanon handelt es sich um ein dünnes, weiches Kunststoffstäbchen, das als Implantat auf der Innenseite des Oberarmes direkt unter die Haut eingesetzt wird.

Mehr Informationen zum Implanon

Video: Wie finde ich die richtige Verhütung?

Für wen ist die Pille ungeeignet und welche alternativen Verhütungsmethoden sind besonders für junge Frauen empfehlenswert?
Ein Filmbeitrag mit Frau Dr. Deiters zu Pille, Spirale & Co. auf STUGGI.TV

Flyer zum Download

Spiralen im Überblick
Nach der Spiraleneinlage: Tipps und Empfehlungen

Pille, Spirale & Co: Wie finde ich das richtige Verhütungsmittel?

Pille & Co: Hormonelle Verhütungsmittel

Hormonelle Verhütungsmittel enthalten künstlich hergestellte Hormone, die in ihrer Wirkung den körpereigenen Östrogenen und Gestagenen entsprechen. Hormonelle Kontrazeptiva sind besonders sicher. Da sie aber in den Hormonkreislauf eingreifen, sind Nebenwirkungen nicht auszuschließen.

Das erste hormonelle Verhütungsmittel kam als „Anti-Baby-Pille“ in den 60er Jahren auf den deutschen Markt. Verglichen mit der heutigen Pille war sie hoch dosiert und hatte starke Nebenwirkungen. Mittlerweile hat sich in der Erforschung und Entwicklung von Verhütungsmitteln viel getan. Die modernen hormonellen Verhütungsmittel kommen mit einer deutlich geringeren Dosis aus, sind dem weiblichen Hormonzyklus besser angepasst und im Allgemeinen gut verträglich.

Der Markt bietet eine breite Palette von hormonellen Verhütungsmitteln:

„Die Pille“ gehört zu den am häufigsten verwendeten Verhütungsmitteln und wird von vielen Pharmafirmen in einer großen Produktvielfalt angeboten. Sie ist ein orales hormonelles Kontrazeptivum und enthält die Hormone Östrogen und Gestagen in unterschiedlicher Zusammensetzung und Dosierung.

Im Allgemeinen wird die Pille 21 Tage lang möglichst zur gleichen Tageszeit eingenommen. Es folgt eine Einnahmepause von 7 Tagen, in der es zu einer Abbruchsblutung bzw. Entzugsblutung kommt. Einige Pillensorten eignen sich zur Einnahme im Langzeitzyklus, bei dem keine Pillenpause eingelegt wird und es auch zu keiner Abbruchsblutung kommt.

Wirkungsweise: Die Hormone Östrogen und Gestagen verhindern den Eisprung.

Vorteile: Der Zyklus ist regelmäßig, prämenstruelle Beschwerden und Regelschmerzen sind geringer, das Hautbild kann sich verbessern.

Zu beachten: Die Pille muss regelmäßig und täglich eingenommen werden. Einnahmefehler, Erbrechen, Durchfall oder die Einnahme von Medikamenten können die Sicherheit beeinträchtigen. Die Hormone greifen in den Zyklus der Frau ein und können unerwünschte Nebenwirkungen verursachen wie z.B. Übelkeit, Erbrechen, Gewichtszunahme, Zwischenblutungen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Stimmungsschwankungen und sexuelle Unlust. In seltenen Fällen können auch schwere Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Thrombose (Blutpfropfbildung) und Störungen der Leberfunktion auftreten.

Empfehlenswert: Die Pille eignet sich besonders für junge und gesunde Frauen, die sicher verhüten wollen. Für Frauen über 35, Frauen mit Übergewicht und für starke Raucherinnen ist die Pille wegen der erhöhten Thrombosegefahr nicht empfehlenswert.

Sicherheit: Sehr hohe Sicherheit mit einem Pearl-Index von 0,1 – 0,9

Die Minipille enthält keine Östrogene, sondern ein Gestagen in geringer Dosierung. Anders als die östrogenhaltige Pille wird die Minipille täglich ohne Unterbrechung eingenommen. Je nach Präparat befinden sich 28 oder 35 Tabletten in einer Packung. Die Mini-Pille muss äußerst pünktlich, immer zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. In Ausnahmefällen ist eine maximale Verzögerung von drei Stunden möglich. Die meisten Präparate enthalten das Gestagen Levonogestrel. Ein Mini-Pillen-Präparat enthält das Gestagen Desogestrel in etwas höherer Dosierung. Dieses Präparat kann bis zu 12 Stunden verspätet eingenommen werden.

Wirkungsweise: Das Hormon Levonorgestrel verändert die Gebärmutterschleimhaut und die Konsistenz des Schleimpfropfs im Gebärmutterhals. Die Spermien können damit nicht in die Gebärmutter vordringen, eine Befruchtung und Einnistung einer befruchteten Eizelle werden verhindert. Enthält das Präparat das Hormon Desogestrel, wird zusätzlich der Eisprung verhindert.

Vorteile: Die Einnahme einer östrogenfreien Pille ist auch während der Stillzeit möglich.

Zu beachten: Die Einnahme der herkömmlichen Minipille erfordert große Disziplin und Pünktlichkeit. Es kann zu Zyklusunregelmäßigkeiten und Zwischenblutungen kommen. Manche Frauen klagen über Brustspannen, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder sexuelle Unlust.

Empfehlenswert: Die Minipille ist für alle Frauen geeignet, die keine Östrogene einnehmen sollten, z.B. Frauen mit erhöhtem Risiko für das Auftreten einer Thrombose, Raucherinnen, stillende Mütter und ältere Frauen.

Sicherheit: Hohe Sicherheit mit einem Pearl-Index von 0,5 – 3 (Minipille mit Desogestrel 0,5)

Die 3-Monatsspritze enthält das Hormon Gestagen in hoher Dosis und sichert die Verhütung über einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen. Sie greift durch die hohe Dosierung stärker in den Hormonhaushalt ein als andere hormonelle Verhütungsmittel. Der Wirkstoff wird alle drei Monate zwischen dem 1. und 5. Zyklustag in den Gesäßmuskel injiziert.

Wirkungsweise: Das Gestagen verhindert den Eisprung.

Vorteile: Die 3-Monats-Spritze wirkt langfristig, Einnahmefehler sind ausgeschlossen.

Zu beachten: Es kann zu Zyklusunregelmäßigkeiten, Zwischen- oder Dauerblutungen kommen. Depressionen und Gewichtszunahme sind möglich. Auch nach dem Absetzen der Depotspritze kann es einige Zeit dauern, bis sich der Zyklus wieder normalisiert. Bei einigen Krankheiten (z.B. Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Gelbsucht, Venenentzündungen) darf die Spritze nicht angewandt werden.

Empfehlenswert: Die 3-Monatsspritze eignet sich für Frauen, die einen besonders unregelmäßigen Lebensrhythmus haben oder andere Verhütungsmittel nicht anwenden wollen oder können.

Sicherheit: Hohe Sicherheit mit einem Pearl-Index von 0,3 – 1,4.

Das Hormonpflaster enthält wie die Pille eine Hormonkombination von Östrogenen und Gestagenen und verhindert den monatlichen Eisprung. Das hautfarbene Pflaster (Größe 4,5 x 4,5 cm) wird an der Innenseite des Oberarms auf die Haut geklebt und wöchentlich erneuert. Nach drei Wochen wird eine Pause von sieben Tagen eingelegt, in der die Verhütungssicherheit weiter besteht und eine Entzugsblutung einsetzt. Der Pflasterwechsel sollte immer am gleichen Wochentag geschehen.

Wirkungsweise: Wie bei der Pille wird der monatliche Eisprung verhindert.

Vorteile: Der Pflasterwechsel ist nur einmal in der Woche notwendig. Erbrechen und Durchfall beeinträchtigen die Wirkung nicht.

Zu beachten: Das Pflaster kann nach einigen Tagen unansehnlich werden und Hautreizungen auslösen. Die hormonellen Nebenwirkungen sind denen bei der Einnahme der Pille vergleichbar: Übelkeit, Erbrechen, Gewichtszunahme, Zwischenblutungen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Stimmungsschwankungen und sexuelle Unlust.

Empfehlenswert: Das Hormonpflaster eignet sich besonders für Frauen mit einem unregelmäßigen Lebensrhythmus.

Sicherheit: Sehr hohe Sicherheit mit einem Pearl-Index von 0,9 – 1,2

Der Hormonring ist ein weicher Kunststoffring mit einem Durchmesser von 5.4 cm. Er wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt. Er enthält wie die Pille eine Kombination aus Östrogenen und Gestagenen, die kontinuierlich freigesetzt werden und über die Scheide in den Blutkreislauf gelangen. Nach 21 Tagen wird der Scheidenring entfernt und nach einer siebentägigen Pause durch einen neuen ersetzt. Wird der Ring beim Geschlechtsverkehr als störend empfunden, kann er bis zu einer Dauer von zwei Stunden herausgenommen werden ohne dass die verhütende Wirkung nachlässt.

Wirkungsweise: Die Hormone verhindern den monatlichen Eisprung.

Vorteile: Es muss nicht täglich an die Verhütung gedacht werden. Erbrechen, Durchfall oder die Einnahme von Medikamenten beeinflussen die Wirkung nicht.

Zu beachten: Die Nebenwirkungen der Hormone sind mit denen der Pille zu vergleichen: Übelkeit, Erbrechen, Gewichtszunahme, Zwischenblutungen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Stimmungsschwankungen und sexuelle Unlust. Der Ring selbst kann zu einer Reizung der Scheide und vermehrtem Ausfluss kommen. Manchen Frauen ist das Einführen und Herausnehmen des Ringes als unangenehm oder sie empfinden den Ring als Fremdkörper in der Scheide.

Empfehlenswert: Der Hormonring ist besonders für Frauen geeignet, die einen unregelmäßigen Lebensrhythmus haben und nicht an eine tägliche Pilleneinnahme denken wollen. Erbrechen oder Durchfall beeinflussen die verhütende Wirkung nicht.

Sicherheit:

Hohe Sicherheit mit einem Pearl-Index von 0,4 – 1,8

Bei diesem Verhütungsmittel handelt es sich um ein dünnes, weiches Kunststoffstäbchen, das als Implantat auf der Innenseite des Oberarmes direkt unter die Haut eingesetzt wird. Das Implanon ist kleiner als ein Streichholz – 4 cm lang, 2 mm dick. Der Wirkstoff Etonogestrel, ein Gelbkörperhormon, ist im Kunststoff des Stäbchens eingelagert und wird in kleinen Mengen gleichmäßig freigesetzt.

Wirkungsweise: Das Gelbkörperhormon (Gestagen) unterdrückt den monatlichen Eisprung und verändert den Zervikalschleim, so dass das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter erschwert wird. Nur in Einzelfällen können Samenzellen diese Sperre überwinden. Zudem bewirkt das Hormon einen Umbau der Gebärmutterschleimhaut und erschwert damit das Einnisten einer befruchteten Eizelle.

Anwendungsdauer: 3 Jahre

Mögliche Beschwerden und Komplikationen: Wie bei allen hormonellen Verhütungsmethoden kann es zu unerwünschten Begleiterscheinungen kommen, wie Akne, Gewichtszunahme, Brustspannen und harmlose Eierstockzysten. Unregelmäßige Blutungen oder Schmierblutungen sind möglich, häufig bleibt die Periode ganz aus.

Sicherheit: Sehr hohe Sicherheit mit einem Pearl-Index von weniger als 0,1

Vorteile: Die Verhütung ist langfristig gesichert ohne dass es zu Einnahmefehlern wie bei oralen Kontrazeptiva (z.B. bei der Pille oder Minipille) kommen kann. Der Wirkstoff gelangt direkt in den Blutkreislauf, der Magen-Darmtrakt wird nicht belastet, dadurch wird die Wirksamkeit bei Durchfall und Erbrechen nicht beeinträchtigt. Implanon enthält keine Östrogene wie die Pille.

Einlage: Durch die Einnahme der Minipille (z.B. Cerazette) für drei Monate kann vor der Einlage des Implanons getestet werden, ob eine rein gestagenhaltige Verhütung gut vertragen wird. Ist dies der Fall, wird das Verhütungsstäbchen zwischen dem 1. und 5. Zyklustag eingesetzt. Die verhütende Wirkung ist dann sofort gesichert. Das Einsetzen erfolgt unter örtlicher Betäubung mit Hilfe einer speziellen Einführspritze. Im Allgemeinen wird die Innenseite des Oberarmes gewählt – bei Rechtshänderinnen der linke Arm, bei Linkshänderinnen der rechte.

Wenn nach 3 Jahren ein neues Stäbchen gewünscht wird, so wird es nach Entfernen des alten Stäbchens an derselben Stelle wieder eingesetzt.

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